Heimweh und Rückkehr sind Ausdruck einer tief empfundenen Nostalgie. Dies äußert sich vor allem in der sehnsuchtsvollen Hinwendung zu vergangenen Gegenständen, wie das nostalgische Waschbecken und Lebensarten, die entweder selbst erlebt oder nicht selbst erlebt wurden. Im Vergleich zur normalen Erinnerung wird die Nostalgie jedoch viel emotionaler und intensiver erlebt. Schon während der ersten Hochkulturen, in Mesopotamien um 2000 v. Chr. konnten bei Ausgrabungen in herrschaftlichen Gebäuden Rückstände von Badezimmern, mit in den Boden eingelassenen Wasch- und Badvertiefungen aus Ton, gefunden werden. Diese Bäderkultur erreichte später zur griechischen und römischen Zeit ihren Höhepunkt und wurde öffentlich sehr vielseitig genutzt.
Noch heute werden vor allem klassische Stillleben und Skulpturen sowie nostalgische Waschbecken mit griechisch/hellenistischen oder römisch/antiken Dekorationen und Motiven verziert angeboten, beispielsweise bei der TRADITIONAL BATHROOMS GmbH, um diesen Zeiten wieder neu zu beleben. Der Erste, der dieser antiken Stilepoche selbst künstlerisch zu neuem Ausdruck verhalf, war der Begründer der Klassik Johann Wolfgang von Goethe. Im Zuge der christlichen Neuorientierung der europäischen Gesellschaft und dem damit einhergehenden Schamgefühl gegenüber jeder Form von körperlicher Nacktheit folgte daraus der Rückzug des öffentlichen Badens ins Private.
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden so nach und nach Räume, die ausschließlich für die Körperpflege und Hygiene gedacht waren. Im Biedermeier, also etwa um das Jahr 1870 entwickelten sich die ersten Badmöbel, eine Waschkommode mit einem Becken sowie Armaturen. Biedermeier Badmöbel und Waschbecken zeichnen sich auch heute noch durch ein in einem Holzschrank eingefasstes Waschbecken aus oder dem Stile des damaligen Englands folgend, als ein Standwaschbecken aus Porzellan mit dicken, abgerundeten Wänden. Die Holzkommoden waren aus Eiche oder anderen schweren Hölzern und hatten als Armatur ein gebogenes Messingrohr, das in das Waschbecken ragte. Das englische Porzellan wurde hingegen aufwendig mit floralen Ornamenten bemalt und verziert.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Porzellan Badmöbel zunehmend durch Gusseisen ersetzt und mit der Erfindung der Emailletechnik zusätzlich beschichtet. Zunehmend wurde das Bad auch als ein einheitlicher Gestaltungsraum entdeckt und Waschbecken und Badewannen bekamen eine einheitliche Form. Dies prägte sich vor allem im Jugendstil der Wiener Secession an den Waschbecken aus, indem die Oberflächen der Keramik oder des Porzellans mit den italienischen Stilen Floreale oder Liberty verziert wurden. Hierbei handelte es sich entweder um florale Blumenmuster und Dekos oder um eine reiche Formenvielfalt im Stuck und am Porzellan. Im Art deco verschwanden Blumenmuster und das schlichte Weiß des viereckigen Waschtisches setzte sich durch.
Designmittelpunkt boten hier oft glänzende Metallarmaturen und Standfüße aus Metall. Dieser schlichte Stil, das Objekt Waschbecken ausschließlich auf seine Form zu reduzieren, erreicht mit den designten Waschtischen im Bauhausstil eine unerreichte Formenvielfalt. Ab 1960 entwickelten Designer wie Gae Aulenti oder Andrée Putman das Bad neu und setzten auch auf neue Materialien, wie zum Beispiel PVC und später dann auch Aluminium und andere Materialien. Dies führte bis heute dazu, dass große Sanitärhersteller komplett designte Bäder anbieten und hinsichtlich des Designs keine Grenzen mehr gesetzt wurden.