Der 3D Druck ist noch ein relativ junges Verfahren, um komplexe Strukturen zu formen. Doch die Begeisterung für diese Technik ist ungebrochen und entwickelt sich rasant weiter. Vor nicht allzu langer Zeit hieß es, Teile aus Metall zu drucken, liege noch in weiter Ferne. Heute gibt es schon den 3D Metalldruck und bereits kompetente Dienstleister auf dem Gebiet - etwa die Rolf Lenk Werkzeug- und Maschinenbau GmbH in Hamburg.
Die großen Vorteile
Zugegeben, noch kann nicht jede Metallsorte gedruckt werden. Doch die Fortschritte dieser Technik sind erstaunlich. Auch die Weiterentwicklung der Drucker selbst hat dazu beigetragen. Es gibt sogar schon Anwendungen, die die herkömmliche Herstellungszeit unterschreiten. Gerade in der Entwicklung wird der 3D Metalldruck vorerst seine Hauptanwendung finden. Doch es hat sich gezeigt, dass auch gedruckte Metallteile damit in Serie hergestellt werden können. Die geringen Maßabweichungen solcher Teile sind viel geringer als bei der Produktion mit Formgebung aus Formsand. Es ist sogar schon gelungen, ein aus mehreren Teilen bestehendes Triebwerkelement als eine einzige, komplexe Komponente zu produzieren. Da beim 3D Metalldruck auch schon die innere Struktur gleich mit gefertigt wird, lassen sich so Baugruppen zusammenfassen. Gewichtsträchtige Flansche oder Verbindungseinheiten entfallen dann natürlich. Der Hauptvorteil ist dann ein Gewichtsverlust von bis zu 25 %. Hier wird es in der Luft- und Raumfahrt viele Anwendungsmöglichkeiten geben.
Diese Legierungen lassen sich drucken
An der Spitze der Legierungen, die sich drucken lassen, steht das sehr beliebte Aluminium-Magnesium-Silikat. Es besitzt die Eigenschaften von Stahl, ist aber sehr viel leichter. Auch für die Automobilindustrie ist der Einsatz dieser Legierung wichtig, da es im Gegensatz zum Stahlteil auch noch korrosionsbeständiger ist. Als nächstes kommt das SS316L. Es handelt sich dabei um eine rostfreie Stahllegierung. Sie wird dort eingesetzt, wo auf das Metall hohe Zugkräfte wirken wie bei einer Hängebrücke. Das SS420 in für seine hohe Temperaturbeständigkeit bekannt und kann als Pulver im 3D-Druckverfahren verwendet werden. Außerdem gibt es noch viele andere Metalle und Legierungen, die sich für den Druck eignen. Es gibt sogar schon Anwendungen in der Aufbereitung von benutzten Teilen. So werden zum Beispiel schon jetzt abgeschliffene Strukturen mittele 3D-Druck wieder auf die Oberfläche aufgetragen. Danach sind diese Teile dann wieder einsatzfähig und müssen nicht durch neue ersetzt werden.
Geplante Weiterentwicklungen
Viele Universitäten und Firmen auf der ganzen Welt arbeiten daran, den 3D Metalldruck noch effizienter zu gestalten. Zum einen soll die bestehende Drucktechnik schneller und präziser werden, damit zukünftig ganze Komponentengruppen als ein Teil produziert werden können. Zum anderen sollen die Drucker auch schneller arbeiten. Darüber hinaus sollen sich auch so viele Metalle wie möglich für dieses Verfahren eignen. Natürlich kann das nicht mit den bisherigen Legierungen aus der Gusstechnik geschehen. Die Metalle müssen eben "druckbar" werden, ohne ihre Eigenschaften zu verlieren.